Auch die 6. Runde des Opens und die 4. Runde versprachen spannende Partien. Nachdem heute vor der Runde festgestellt wurde, dass die Hälfte der Turniertage schon um ist, geht es so langsam in die heiße Phase, wo um jeden Punkt bis zum Ende gekämpft wird. Doch alles der Reihe nach:
Nachdem pünktlich um 17 Uhr die Runde vom Schiedsrichter eröffnet wurde, ging das gleiche Spielchen wie jede Runde los: Erstmal die Uhren an den Brettern andrücken, wo ein Spieler noch nicht erschienen ist und das bange Warten in den nächsten 30 Minuten, ob der Gegner kommt und man spielen darf oder ob man früh Feierabend hat. Die meisten Spieler, die man fragt, bevorzugen ersteres. Doch während einige Spieler noch auf dem Gegner warten, ist die erste Partie im Open schon beendet. Der früher für den SK Münster in der Bundesliga spielende Dr. Jörg-Martin Schultze nimmt gern das Angebot seiner Gegnerin an, ihre Dame zu fangen, sodass die Partie schon nach 11 Zügen zu Ende war.
Ganz so schnell ging es bei den Spitzenbrettern dann doch nicht, auf der Bühne war es lange Zeit voll und nach 3,5 Stunden wurde an allen zehn Brettern immer noch gespielt – ein Indiz, dass heute um ganze Punkte gekämpft wird. In der Zeitnot setzen sich allerdings die meisten Favoriten durch und die Topspieler Hagen Poetsch, Upadhyaya Anwesh und Alexander Bagrationi zwangen ihre Gegner zeitgleich zur Aufgabe.
Keine Vorentscheidung gab es am Spitzenbrett zwischen Yi Liu und dem Südlohner Aflatun Mamedov, die sich nach langem Kampf Remis einigten. Im Turmendspiel gelang es Mamedov, dem bislang punktverlustfreien Liu sein erstes Remis abzuknöpfen. Noch liegt Liu mit einem halben Punkt vorn, morgen geht es für ihn gegen Anwesh, während Mamedov gegen Poetsch spielt. Im Verfolgerfeld mit 5 Punkten ist auch Klaus Schmitzer vom ausrichtenden Verein, dem es heute in seiner Partie am Ende erfolgreich gelang, ein Mattnetz zu spinnen und eine Figur zu gewinnen.
Nicht weniger gekämpft wurde im Challengers, nachdem sich zwei der Führenden für heute ein Bye erlaubt haben, wollten die anderen ihre Chance nutzen, um daran vorbeizuziehen. Dies gelang Kjartan Strumann aus Billerbeck, der im Bauernendspiel einen Fehler seines Gegners ausnutzte und gewann, sowie aus dem heimischen SK Münster Joel Grauer, der durch eine Taktik seinem Gegner eine Figur abluchste und hinterher mit Dame und Springer einen erfolgreichen Angriff startete. Grauer und Strumann sind die einzigen Spieler mit 4 Punkten, was sich morgen jedoch ändern wird, da beide Spieler aufeinandertreffen.
Die nächste Runde startet am Donnerstag um 17 Uhr. Vorher findet jedoch noch das Chess960-Turnier statt, wo Spieler ihre Eröffnungstheorie zu Hause lassen und ganz kreativ aufspielen können.
Alle Infos unter mlopen.de